Grenzen der Cyberversicherung: Warum manche Unternehmen nicht versichert werden können – oder etwa doch?

Grenzen der Cyberversicherung: Warum manche Unternehmen nicht versichert werden können – oder etwa doch?

Die digitale Transformation ist noch lange nicht abgeschlossen. Neue Technologien und die zunehmende Vernetzung treiben den Wandel stetig voran, eröffnen aber auch immer mehr Angriffspunkte für Cyberkriminelle. Die Zunahme der Cyberkriminalität bleibt ein wachsendes Problem, gegen das es keinen absoluten Schutz gibt.

Viele Unternehmen greifen daher auf Cyberversicherungen zurück, um sich vor den finanziellen Folgen eines Cyberangriffs zu schützen. Allerdings wird es immer schwieriger, eine geeignete Cyberversicherung zu finden. Die Versicherer haben strenge Kriterien entwickelt, die für den Abschluss einer Police erfüllt sein müssen. Bei sogenannten „Red Flags“ droht die Einstufung als „nicht versicherbar“. Die Ausschlusskriterien reichen von komplexen IT-Infrastrukturen über unzureichende Sicherheitsvorkehrungen bis hin zu pauschalen Branchenausschlüssen.  

Die Herausforderung des Risikodialogs

Ein zentrales Element im Prozess der Sicherheitsbewertung ist der Risikodialog. Dabei müssen die Unternehmen häufig Ja- oder Nein-Fragen zu ihrer Sicherheitslage beantworten, ohne die Möglichkeit, weitere Erläuterungen zu geben. Dies kann bereits eine große Hürde darstellen. Ablehnungen erfolgen oft ohne detaillierte Begründung oder mit pauschalen Hinweisen auf zu schließende Sicherheitslücken. Für viele Unternehmen ist dies eine Herausforderung, insbesondere wenn ihre IT- und OT-Systeme über Jahre gewachsen sind und nicht kurzfristig an neue Sicherheitsanforderungen angepasst werden können.

Warum Unternehmen als nicht versicherbar gelten

Versicherer stufen Unternehmen aus verschiedenen Gründen als nicht versicherbar ein. Ein häufiger Grund ist die Zugehörigkeit zu einer vermeintlich risikoreichen Branche wie Gesundheitswesen, Chemieindustrie oder E-Commerce. Diese Branchen sind aufgrund ihrer komplexen und internationalen IT-Strukturen sowie der hohen Angriffsrisiken schwieriger zu versichern. Ein weiterer Ausschlussgrund kann das Fehlen grundlegender Sicherheitsmaßnahmen wie Mehrfaktor-Authentifizierung oder die Nichteinhaltung von Compliance-Standards wie ISO 27001 sein. Auch Unternehmen, die erst kürzlich Opfer eines Cyberangriffs geworden sind, haben häufig Schwierigkeiten, eine Versicherung zu erhalten, da die Versicherer Sicherheitsmängel vermuten.

Chancen zur Verbesserung der Versicherbarkeit

Trotz dieser Hürden gibt es Möglichkeiten, die Versicherbarkeit eines Unternehmens zu verbessern. Eine gründliche Analyse der eigenen IT-Infrastruktur und die gezielte Verbesserung der Cyber-Resilienz können helfen, die Anforderungen der Versicherer zu erfüllen. Entscheidend ist dabei ein strategischer Ansatz, der sowohl technische als auch organisatorische Maßnahmen umfasst. Eine transparente Kommunikation und eine enge Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Makler können ebenfalls dazu beitragen, die Anforderungen der Versicherer besser zu verstehen und entsprechend zu handeln.

Versicherbarkeit ist erreichbar

Die Einstufung als nicht versicherbar ist kein endgültiges Urteil. Sie sollte vielmehr als Anstoß verstanden werden, die eigenen Sicherheitsmaßnahmen zu überdenken und zu optimieren. Die Herausforderungen, die sich bei der Suche nach einer Cyberversicherung stellen, können mit einer klaren Strategie und gezielten Maßnahmen gemeistert werden. Unternehmen, die sich diesen Anforderungen stellen, können nicht nur ihre Versicherungschancen erhöhen, sondern auch ihre allgemeine Sicherheit und Resilienz gegenüber den wachsenden Bedrohungen der digitalen Welt nachhaltig stärken.

 

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